Chronik des Skiclub Bruck

Erste organisierte Aktivitäten des Schisports in Bruck an der Glocknerstraße (damals Bruck im Pinzgau) reichen in das Jahr 1925 zurück. In diesem Jahr wurde die "SCHIGILDE" Bruck ins Leben gerufen. Gendarmerieinspektor Johann Greil war die treibende Kraft und kann als erster Obmann der Schigilde angesehen werden.
Über die Aktivitäten in dieser Zeit gibt es leider keine näheren Angaben.
Die eigentliche Geburtsstunde des Schiclub Bruck war das Jahr 1925 Postamtsleiter
Seerainer stand zu Anfang in vorderster Linie.
Seerainer wurde auch zum Obmann gewählt.
Josef Malik, Friseurmeister in Bruck, wurde Kassier und
Franz Horner Schriftführer.

Der Verein führte den Namen
"Schiclub Bruck im Pinzgau"
und war Mitglied des
"Deutschen und Österreichischen Schiverbandes"
als Dachorganisation. Der Mitgliedsbeitrag war ÖS 4,--.
Von diesem Betrag waren ÖS 3,70 an den Dachverband abzuliefern.

Bereits im Winter 1931/32 wurden Fahrten auf die Schmittenhöhe unternommen. Der Preis für eine Bergfahrt war damals ÖS 1,50.

In dieser Zeit wurden auch die ersten Ortsmeisterschaften durchgeführt und zwar vom Dax in Richtung Hotel Lukashansl über den später so berüchtigten Kessl (Kompression vorm Böllerhüttl). Zum Teil wurden die Ortsmeisterschaften auch auf der Bauerleiten ausgetragen. Für die Sieger gab es Abzeichen. Für die teilnehmenden Kinder gab es einen geviertelten Gugelhupf und Tee. Die verabreichte Mehlspeise war eine Spende von Frauen der Mitglieder. Die Mitgliederzahl war etwa 60 Personen. Gemessen an der damaligen Einwohnerzahl zeigt dies von der Popularität des Schisports. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass bereits 1930 am Bruckerberg eine Sprungschanze gebaut wurde, die Sprünge bis etwa 35 Meter zuließ. Der erste dort stattfindende Bewerb wurde von
Toni Schleicher aus Hallein gewonnen. Neben dieser Schanze entstand eine zweite in der Gegend der heutigen Schupfereisschießbahn. Die Beteiligung an diesem Sport ließ aber in der Folge zu wünschen übrig, sodass diese Anlagen wieder verfielen.

Das Jahr 1935 brachte einen wahren Boom an schifahrerrischer Aktivität.
Die
"BÄCKENALM" wurde zur Brucker Schihütte.
Diese Almhütte im Gebiet des Imbachhorns wurde vom Schiclub Bruck gemietet. Der Ausbau war ein hartes Stück Arbeit. Es musste vertäfelt werden und die vorhandenen Öfen mussten neu schamotiert werden. Den Transport von Material bewältigten die Mitglieder des Schiclub indem sie rucksackweise alles Benötigte hinaufschafften.
4 Bretter pro Träger war z. b. die Norm. Die Schihütte wurde in den Jahren 1936 bis 1939 hervorragend frequentiert. 1936/37 wurde die Bäckenalm von Herrn
Rupert Asen, Holzhändler aus Lofer sogar bewirtschaftet. Winter 1936/37 - 265, 1937/38 - 287, 1938/39 - 240 Eintragungen im Hüttenbuch.

Im Jänner 1937 kam es leider zu einem tragischen Lawinenunfall. Bei diesem Unglück kamen die Herren
Franz Klampfer, Schmiedgeselle beim Posch, Wastl Solchinger, Bäckerlehrling beim Horner, Pepi Toschnig, Tischler bei der Firma Schindler in Zell am See, und Herr Adolf Linhart aus Bruck unter eine mächtige Lawine.
Dieses Unglück endete für Adolf Linhart tötlich.

Die Kriegswirren bescherten den Schiclub einen außerordentlichen Niedergang. Doch gerade vor dieser unglücklichen Zeit gab es einige große Talente ja sogar einige Asse. Die Namen
Bründlinger, Mayer und Troger sind im Zusammenhang mit besonderem Können noch in vieler Munde.

Nach der totalen Auflösung zu Ende der Kriegsjahre gründeten einige beherzte junge Männer im Jahre 1949 den heute bestehenden Schiclub. Die Namen
Franz Proske, Erich Elsinger, Hans Hörl, Erich Hörl, Hubert Hutter, Walter Mayr, Willi Trauner sollen nur stellvertretend für viele weitere Schibegeisterte stehen. In der Folge war
Franz Proske, KFZ Mechanikermeister in Bruck, Obmann.

Die Aktivitäten des wiedererstandenen Schiclubs waren in erster Linie die Veranstaltungen von wintersportlichen Wettkämpfen. Es waren nicht nur Vereinsmeisterschaften, sondern auch die zum jetzigen Zeitpunkt legendären Vergleichsriesentorläufe mit dem Schiclub Fusch im Sulzbachtal aber auch am Brennkogel und Edelweißspitze. Diese hervorragende Zusammenarbeit mit dem Schiklub Fusch bedarf der besonderen Erwähnung und es war bedauernswert, dass es leider keine Fortsetzung dieser Aktivitäten gab. Die Namen
Reitstätter, Koller, Berger und Leo Madreiter, letzterer jetzt Bürgermeister in Fusch, waren Hauptaktionäre in diesem Geschehen.

Außer den sportlichen Veranstaltungen waren die verschiedenen Schiausflüge und Mondscheinrodeln obligatorische Jahresveranstaltungen. Der Schiclubball war über viele Jahre hinweg aus dem Brucker Fasching nicht wegzudenken. Das Krampuskränzchen war stets dazu da die Finanzen des Clubs aufzubessern.

Zurück zum sportlichen Geschehen. Neben den Schiveranstaltungen im Ortsbereich ist zu erwähnen, dass auch verbandsoffene Rennen für Schüler durchgeführt wurden und am Bruckerberg auch Landesmeisterschaften der Versehrten stattfanden. Hier sollen auch die Leistungen des
Bert Pachner bei Landesmeisterschaften und Staatsmeisterschaften Erwähnung finden. Einer der herausragenden Läufer der Nachkriegsjahre war Willi Trauner (2. Rang LM 49). Die besten Läufer und Läuferinnen der 60er und 70er Jahre die auch zumeist die Clubmeisterschaften dominierten waren: Grete Purkrabeck, Helga Lederer, Werner Purkrabeck, Erwin Deisenberger, Hans Hörl, Josef Schiedegger, Franz Trauner, Gerda Stöckl, Josef Ebner, Helmut Schwab, Reinhard Baumann und Harald Nicka. Die beiden Letztgenannten haben sich auch im hohen Maße den Traineraufgaben und der Jugendbetreuung gewidmet.

1973 wurde vom Schiclub Bruck als einer der ersten im Pinzgau eine elektronische Zeitnehmung angeschafft., da es immer ein Ärgernis war, wenn Zeiten die von Hand aus genommen, trotz Hilfszeitnehmung angezweifelt wurden. Es war eine Longines Telesprint die trotz einiger Anfechtungen im Club gekauft wurde. Diese Zeitnehmung hat sich hervorragend bewährt, kam aber mit den Jahren ins Alter und war bald wie viele andere elektronischen Geräte überholt. Im Jahre 1982 wurde eine neue elektronische Zeitnehmung gekauft und in weiterer Folge ergänzt und ausgebaut. (Computerisiert)

Der Langlauf lebte unter
Mag. Gerhard Brandauer in den letzten 70er Jahren und in den 80er Jahren einen ungeahnten Aufschwung. Die Leistungen im Schülerlanglauf explodierten förmlich. Aber auch der Erwachsenenlanglauf erziehlte außerordentliche Erfolge. Ein paar markante Ergebnisse: SC Bruck Sieger in der Bezirksmeisterschaft in Maishofen 1983, Hauptschule Bruck Bundesschülermeister 1983.

In der Nach-Pachner Ära ist noch die Einführung der Vereine- und Betriebemeisterschaften sowohl Alpin als auch Nordisch als hervorragend zu bewerten.

Im Anhang noch eine Liste der Obmänner in den Jahren nach 1949
Franz Prosek sen.
Hans Hörl
Walter Mayr
Harald Wimmer
Hubert Purkrabeck
Dir. Alfred Breitfuß
Bert Pachner
Ing. Oskar Peböck
Mag. Manfred Rachelsperger
Josef Zwicknagl
Bruno Prodinger
Josef Zwicknagl
Bert Pachner